als grundlage zur gewissenserforschung dienen herkömmlich die zehn gebote aus dem alten bund
1. ich bin der herr, dein gott
du sollst keine anderen götter neben mir haben"
das ist für den christen die forderung, den glauben an den einen gott, den vater, sohn und geist, zu bekennen. ihn sollen wir über alles lieben und anbeten, denn er hat uns zuerst geliebt, hat uns erlöst und geheiligt. auf ihn sollen wir hoffnung setzen, denn er ist ursprung und ziel unseren lebens.
2. du sollst den namen gottes nicht verunehren"
das ist eine forderung der ehrfurcht vor dem unergründlichen geheimnis gottes. wir können nichts gross genug von seiner macht und herrlichkeit denken. das muß unser reden von gott, unseren umgang mit ihm und mit allem bestimmen, was zu gott gehört.
3. gedenke, dass du den sabbat heiligst
das ist für den christen die forderung, an der schöpferischen ruhe gottes teilzunehmen und im gottesdienst dem herrn für die gaben der schöpfung und die gnade des erlösungswerkes zu danken, wie es die kirche vor allem in der sonntäglichen feier der eucharistie tut.
4. du sollst vater und mutter ehren"
das ist die forderung, in der familie, in staat und gesellschaft, in der kirche jedem glied der gemeinschaft mit achtung zu begegnen und zu ihm zu stehen. diese forderung schliesst die pflicht ein, vor allem jenen bei der erfüllung ihrer aufgaben zu helfen, die besondere verantwortungen tragen.
5. du sollst nicht töten"
das ist die forderung, das eigene und fremde leben zu achten. geistige und leibliche leben sind gaben, die uns gott zur pflege und entfaltung anvertraut. das schliesst den auftrag ein, für gesunde lebensbedingungen zu sorgen und ein klima der gegenseitigen fürsorge zu schaffen, in dem jeder nicht nur sein recht erhält, sondern auch jene liebe und anerkennung erfährt, ohne die er verkümmern müsste.
6. du sollst nicht ehebrechen"
9. du sollst nicht begehren deines nächsten frau.
das ist die forderung, die gabe der eigenen geschlechtlichkeit und geschlechtliche liebe von eigensucht freizuhalten und so die eheliche liebe zu entfalten und vor zerstörung zu bewahren. vernünftige schamhaftigkeit und zuchtvolle keuschheit schützen den einzelnen vor selbstsucht und ungeordnetem begehren. eine verantwortungsbewusste haltung gegenüber der geschlechtlcihkeit schafft die vorraussetzung für eine menschenwürdige begegnung der geschlechter.
7. du sollst nicht stehlen
10. du sollst nicht begehren deines nächsten hab und gut.
das ist die forderun, das eigentum des nächsten zu respektieren und verantwortlich mit eigenen und fremden gut umzugehen. denn geordnete und sichere besitzverhältnisse sind die grundlage für die entfaltung geistiger und kultureller werte im leben des einzelnen und der gemeinschaft. das verflichtet zu gewissenhafter arbeit und verantwortungsbewusstser nutzung der sachgüter, die gottes schöpfung für den menschen bereit hält.
8. du sollst kein falsches zeugnis geben wider deinen nächsten.
das ist forderung nach wahrheit und wahrhaftigkeit im reden und handeln. kein mensch kann sich enfalten und keine gemeinschaft bestand haben, wenn falscher schein, täuschung und lüge, verleumdung, treulosigkeit und unzuverlässigkeit das vertrauen und die sicherheit untergraben und zerstören. wir leben von der treue und wahrhaftigkeit gottes. wir können mit uns selber und mit den anderen nur dann im frieden leben, wenn wir unser leben nicht auf heuchelei und lüge, sondern auf wahrhaftigkeit und wahrheit aufbauen.
im lamrim sind die stellen genauso - nur etwas ausführlicher
wie hier in dem einen beispiel (mehr später)
Das Objekt - ganz allgemein gesagt ist das Objekt des sexuellen Fehlverhaltens ein solches, das für sexuellen Kontakt oder Verkehr ungeeignet ist. Es gibt vier Punkte zu berücksichtigen: Es kann sich um sexuellens Fehlverhalten handeln, 1. weil der Partner kein geeigneter Partner ist, 2, weil falsche Glieder benützt werden, 3, weil es sich um einen falschen Ort handelt, 4. weil es sich um die falsche Zeit handelt,
(1) Die hauptsächlieche Form sexuellen Fehlverhaltens ist Ehebruch. Dieser liegt vor, wenn man eine sexuelle Beziehung mit einer Frau oder einem Mann eingeht, die oder der mit einem anderen Menschen in einer festen Partnerschaft wie in einer Ehe zusammenlebt. Man spricht in dem Fall von einem ungeeigneten Partner. Vom Gesichtspunkt eines Mannes als Handelnder sind ungeeignete Partner darüber hinaus die eigene Mutter, die Schwester oder ein Mädchen, das der eigenen Mutter als Stiefkind anvertraut wurde, also bei ihr lebt, von ihm geflegt wird und sich in ihrer Obhut befindet. Weiter gehören dazu Nonnen, andere Männer und Eunuchen. Dsche Tsongkapa weist darauf hin, daß die Erklärung hier davon asugehen, daß der Handelnde ein Mann ist. Für eine Frau als Handelnde werden die verschiedenen Faktoren hier nicht ausdrücklich gesondert erklärt und müssen entsprechend übertragen werden. "Ungeeignete Partner" für Frauen sind demnach der eigene Vater, ein leiblicher Bruder oder ein Stiefbruder. Hinzu kommen Mänche und andere Frauen die kein sexuelles Verlangen empfinden.
(2) Sexuelles Fehlverhalten liegt ebenfalls dann vor, wenn es sich um ungeeignete Glieder handelt. Dies trifft bei Anal- und Oralverkehr zu.
(3) Sexuelles Fehlverhalten entsteht auch, wenn der sexuelle Kontakt an einem ungeeigneten Ort stattfindet, zum Beispiel in der Nähe von Lamas oder in der Nähe von Reliquienschreinen und anderen heiligen Stätten, in Tempeln und dergleichen.
(4) Außerdem gibt es sexuelles Fehlverhalten aufgrund der unagemessenen Zeit. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn die Frau schwanger ist oder wenn der Partner zur Zeit des Kontaktes ein Gelübde der Enthaltsamkeit genommen hat. Es gibt das achtteilige Laiengelübde, das man für einen Tag nimmt und das die völlige sexuelle Enthaltsamkeit einschließt. Das gleiche gilt für das eintägige, achtteilige Mahäyänä-Gelübde. Wenn das Paar oder ein Partner das Gelübde für einen Tag genommen hat, ist es der falsche Zeitpunkt für sexuellen Verkehr. Der Partner hat diese Gelübde genommen, um sich an diesem Tag besonders darum zu bemühen, sich zu reinigen und auf dem Weg zur Befreiung Fortschritte zu machen. Wenn man nun versucht, den anderen zu sexuellem Verkehr zu verführen, wird seine Bemühung dadurch degenerieren oder ganz zunichte gemacht. Das schädigt ihn, und deshalb handelt es sich um eine unheilsame Handlung.
Die Geisteshaltung - Was die Wahrnehmung angeht, so ist die Handlung des sexuellen Fehlverhaltens dann vollständig, wenn man weiß, daß es sich um einen ungeeigneten Partner handelt, zum Beispiel um einen Menschen, der mit einem anderen Menschen in Ehe lebt. Führt man trotzdem sexuellen Verkehr durch, ist die Handlung vollständig. Wenn man nicht weiß, daß der Partner mit einem anderen Menschen in festen Beziehung lebt, wird die Handlung nicht vollständig sein. Im allgemeinen muß es sich um eine ungetäuschte Wahrnehmung handeln. Selbst wenn der Partner nicht mit einem anderen Menschen verbunden ist, gibt es die genannten Fälle, in denen sexueller Verkehr zu den zehn unheilsamen Handlungen zählt. Wenn diese Fälle aber nicht vorliegen, sondern es sich um den normalen sexuellen Verkehr zweier Menschen handelt, die eine Beziehung zueinander haben, liegt die unheilsame Handlung des sexuellen Fehlverhaltens natürlich nciht vor. Allerdings sollte man sich auch bewußt sein, daß durch die sexuelle Begierde in jedem Fall Anlagen gesammelt werden, die eine weitere Bindung an den Daseinskreislauf bewirken. Was die Leidenschaft angeht, so können es auch hier weider alle drei Geistesgifte sein, Begierde, Haß und Verblendung. Der üblcihe Fall ist natürlich sexuelles Fehlverhalten aufgrund von Begierde. Die Motivation besteht darin, daß man den Wunsch hat, den sexuellen Verkehr mit dem bestimmten Partner auszuüben. Die Ausführung - Die Ausführung besteht darin, daß man die entsprechenden Handlungen ausführt, um den Wunsch nach sexuellen Verkehr zu Befriedigen. Der Abschluß - der Abschluß liegt dann vor, wenn die sexuelle Vereinigung zustande kommt und man die daraus resultierende Befriedigung erfährt.
Dies sind die drei unheilsamen Taten des Körpers. Ihre Gegenteile sind die drei heilsamen Taten des Körpers. Man erkennt, daß eine Handlung des Töten unheilsam ist, weil sie einem selbst schadet (dadurch, daß man schlechtes Karma sammelt) und weil sie anderen schadet. Wenn man aufgrund dieser Erkenntnis die unheilsamen Handlungen bewusst unterläßt, handelt es sich um die gegenteilige heilsame Handlung. das Töten schadet anderen in der Weise, daß es ihren Leben schadet; das Stehlen schadet anderen , da es ihren Besitz schadet,
und das sexuelle Fehlverhalten schadet anderen, weil es ihren freundschaftlichen Beziehung schadet.
Aus diesem Gründen die unheilsame Handlungen zu unterlassen, ist die gegenteilige heilsame Handlung. Man muß also nicht unbedingt noch etwas Besonderes, äußerlich deutlich Erkennbares tun, damit man die heilsamen Taten ansammelt; es reicht im wesentlichen, daß man bewußt unheilsame Handlungen unterläßt. Zusammengefaßt gibt es somit sechs Taten des Körpers, die drei unheilsamen und die drei heilsamen als ihre Gegenteile.