Die "Yoga-Sutras" des Patanjali sind neben der Bhagavad Gita die Grundlage fast aller Yogasysteme. Es sind 195 Aphorismen, bzw. Verse, die den Weg der Selbsterkenntnis systematisch beschreiben. Patanjali, der Begründer unseren heutigen Yogaübungswege gilt, hat vermutlich im zweiten oder dritten Jahrhundert in Indien gelebt und gelehrt. Er schien tals erster den achtfältigen Pfad von der rechten Lebensweise und Meditation in eine geschlossenen Form gebracht u haben, in die Form des "Ratja-Yoga" oder des "Königweges", der Beherschung des Gemüts, um sich dann der Entwicklung des spirituellen Bewußtseins widmen zu können. (Nich tzu verwechseln mit dem achtfachen Weg im Buddhismus) Tenor seine Verse zur Anleitung der Yogaübungren ist die Beruhigung von Körper und Gemüt, die Nichtbeachtung des Verstandes und die Ausrichtung des Selbst auf seinen eigenen Ursprung und die sich im inneren Licht (Jyoti) und Klang (Bani) zum Ausdruck bringende Schöpferkraft. Die acht Stufen des Raja-Yoga nach Patanjali sind: 1. Yama: allgemeine ethische Lebensregel (Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Nicht-Stehlen, reiner Lebenswandel, Nicht-Horten) 2. Niyama: besondere ethische Lebensregeln (Reinheit, Zufriedenheit, intensives Streben, geistiges Studium, Hingabe zu Gott) 3. Asana: Rechte Haltung (von Körper und Bewußtsein, nicht nur "Körper-Yoga"!) 4. Pranayama: Atemerfahrung und Einlassen auf den natürlichen Athemrhytmus 5. Pratyahara: Zurückziehen von Aufmerksamkeit der Sinne und des Geistes von der Außenwelt 6. Dharana: Sammlung und Konzentration 7. Dyhana: Meditation, nicht unterbrochene Konzentration auf das innere Licht 8. Erleuchtungserleben, Einheitsbewußtsein Vier Mittel gibt es, um alle Hindernisse zu überwinden und ungetrübtes Glück zu erlangen: -Maitra: Freundlichkeit, Menschlichkeit -Karuna: Mitgefühl, selbstlose Hilfe -Mudita: Entzücken, Freude -Upeksa: Gelassenheit, Nicht-Beachtung