Ob die sichtweise richtig ist - dass man nur mit einen gegenstück - zurück kommt. seh ich nicht so. dann müssten alle die single sind. da bleiben. überlegt stephanie - und das wären sehr viele.
die andere überlegung ist - wenn wir aus der einheit kommen sind wir in der einheit.
aus dem Buch "Die Religionen Inidens Band 1 - Hinduismus" von Annelise Keilhauer
Shaktismus und Tantrismus Tantrismus und Shaktismus sind zwei Richtungen innerhalb des Hinduismus, die eng miteinander verknüpft sind. Tantra kommt aus der Saskritwurzel "tan" = "sich ausdehnen". Gemeint ist hier ein System zur Ausdehnung des allumfassenden Wissens, eine mystische Weltanschauung und rituale Lehre, aber keine selbstständige Religion. Die Wurzeln des Tantrismus sind wohl im Kult von der grroßen Muttergöttin der Induskultur zu suchen. Ungefähr ab 500 n. Chr. sind tantrische Rituale und Anschauungen in verschiedenen Religionen und philosophischen Schulen eingezogen, so in den Hinduismus (vor allem Shivaismus und Shaktismus), BUDDHISMUS, Janaismus und teilweise auch in die Mystik des Islams (sufismus). Vishnu-, Shiva- und Durgaanhänger (Shaktas) haben jeweils eigene tantrische Schriften (Agamas und Tantras), wobei die vishnuitischen als weniger extrem gelten. Während nach Ansicht der Tantriker die heilige Offenbarung und die Purunas für frühere Zeiten verbindlich waren, betrachten sie die Agamas und Tantras als heilige Schriften und sogar als fünften, verlorengegangenen Veda unseres Zeitalters (Kaliyuga).
Der Schöpfungsakt und die Rückführung in den Urzustand
Gott der absolute, das ungeteilte EINE URANDROGYN (Mann + Weib)
Teilung in
das männliche Prinzip Ligan Purusha = Urgeist Shiva = statisch
Vereinigung der Geschlechtspolarität im Zeugns. (Schöpfungsakt) akt = Aufhebung der Dualität, Rückführung in das ungeteilte Urprinzip vor der Schöpfung = Absolut = Brahman = Gott
Die Grundlage des Tantrismus ist die Einheitsschau (Monoismus) von Geist und Materie, Einzel - und Universalseele (Mikrokosmos - Makrokosmos) bzw. eigenem Selbst (Jiv-Atman) und universalem Wesen (Param-Atman). Alle Erscheinungsformen des Lebens sind miteinander verknüpfte Glieder eines ewigen Prozesses von Werden und Vergehen, in dem sich nur die Formen und Namen wandeln, das Absolute (Brahman) jedoch unwandelbar, form-, eigenschafts- und zeitlos als einzig Wahres existiert (siehe dazu auch Upanishaden, Brahman etc) Der Erotik kommt schon in ältesten Zeiten eine bedeutende Stellung in den indischen Religionen zu. Der Vedismus sieht die Schöpfung als einen Zeugungsakt des Urandrogyns (Urwesens als Mann-Weib = zweigeschlechtlich), das sich in ein männliches und weibliches Prinzip teilt und durch sexuelle Vereinigung die Welt und die Vielfalt des Lebens hervorruft. Der von dieser Grundidee abgeleitete sakrale Beischlaf als Nachvollzug des Urschöpfungsaktes und damit die Aufhebung der Gechlechtspolarität und Rückkehr in die ungeteilten Urzustand vor der Schöpfung findet sich unter verschiedenen Bezeichnungen in zahlreichen Kulturkreisen ("hieros gamos" heilige Spiele, "Heilige Hochzeit", Fruchtbarkeitsriten der altorientalischen Muttergöttin, Mysterienkulte). In den tantrischen durchsetzten Kulturen spielt die sexuzelle Vereinigung nicht nur in der Symbolik und darstellenden Kunst, sondern auch im Ritual eine bedeutende Rolle. Tantrismus bzw. Shaktismus beeinflussten vor allem auch den TIBETISCHEN BUDDHISMUS, wo unzählige Gottheiten in YAB-YUM-(Vater-Mutter)Stellung abgebildet sind. Das Hauptaugenmerk des tantrischen Kults liegt nicht auf der Askese, sondern betrachtet den Körper als Instrument zur Offenbarung übernatürlichen, kosmischen Kräften. Magische, mystische, okkulte und orgiastische Riten führen zur Beherschung übersinnlicher Mächte und letztlich zur Vereinigung mit dem tranzidenten Absoluten. Alle Lebensformen, materieller, sexueller und geistiger Natur werden in die komplizierten Riten einbezogen, deren Grundlagen nur für die Eingeweihten durch Gurus übermittelt werden. Yoga und geistige Konzentration gehen Hand in Hand mit einer symbolträchtigen Gestensprache zur Wachrufung übernatürlicher Potenzen. Mudras und Nyasas (symbolische Handstellungen und Berührung bestimmter Körperteile) werden begleitet von energiegeladenen, mystischen Keimsilben (bijas) und Formeln (mantras) deren bekannteste der Urlaute beim Ausatmen A-U-M (OM) ist. Das wirksamste Yantra ist das Shriyantra, eine symbolische Darstellung der Shakti. Mit Hilfe des Yantras wird ein inneres Bild einer Gottheit wachgerufen mit der sich der Meditierende identifiziert, sie aber dann doch als Trugbild der Erscheinungswelt, als Maya (Illusion) erkennt. Damit ist der Weg zu Vereinigung von Jivatman und Paramatman (Einzel- und Universalseele) als einziger Wahrheit und Realität frei. """"
aus dem Buch "Die Religionen Inidens Band 1 - Hinduismus" von Annelise Keilhauer